Tim | 14 okt. 2025
Kommt das Marvel-Gefühl nochmal zurück?
Mehr als zehn Jahre habe ich (hier schreibt Tim, nicht Elbenwald) so ziemlich jedem neuen Marvel-Film entgegengefiebert. Ja, The Dark Knight war 2008 bestimmt der beste Superheldenfilm. Aber Iron Man, ebenfalls 2008, hat den größeren Fußabdruck hinterlassen. Als dann vier Jahre später The Avengers das Kino abbrannten, ging ein Traum in Erfüllung!
Es hätte der Zenit sein können und ich wäre happy gewesen. Dabei war es nur der Anfang! Aus irgendeinem Grund ging es einfach weiter, mit mehr und mehr Filmen. Doch obwohl Jahre später die Befürchtung aufkam, dass das alles zu viel sein könnte, war doch jeder Release ein Ereignis. Weil ja alles auf Endgame hinarbeitete, und sei es nur ein ganz kleines bisschen.
Ein Moment für die Ewigkeit
Nach diesem grandiosen Lauf hatte ich nicht erwartet, dass Endgame die hohen Erwartungen erfüllen könnte. Doch dann hat Marvel es verdammt nochmal geschafft, zumindest meine Erwartungen noch zu übertreffen! Trotz Zeitreise, was mich sonst immer abturnt.
Doch nach Endgame kam für mich der Absturz. Was nichts mit Covid zu tun hatte, sondern … mit allem. Endgame war der natürliche Endpunkt, der Name nimmt’s vorweg. Die Reise war zu Ende. Es war einer dieser seltenen Popkultur-Momente, die sich größer anfühlten als man selbst. So wie damals bei Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. Diesen Höhepunkt kann man einfach nicht toppen.
The Multiverse Is Madness
Doch Marvel versuchte es. Machte einfach weiter. Es kam immer noch ein Film. Und plötzlich auch immer noch eine Serie. Anfangs schaute ich aus purer Gewohnheit zu und fand Highlights wie Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings oder Spider-Man: Far From Home. Doch immer häufiger wurden die Enttäuschungen, allen voran Doctor Strange in the Multiverse of Madness (auf den ich mich verdammt nochmal so gefreut hatte!) oder Thor: Love and Thunder.
Spätestens jetzt war die Luft raus. Meine bessere Hälfte und ich entschieden, das sein zu lassen. Wir hatten genug Marvel-Filme gesehen und bei den Serien eh längst den Anschluss verloren. Okay, Deadpool and Wolverine haben wir noch nachgeholt. Allerdings nicht im Kino (was andere Gründe hatte), sondern zu zweit daheim. Ich bin sicher, dass ich den Film im Kino geliebt hätte, aber zu Hause in kleiner Runde war es … ernüchternd. Das treffendere Wort ist "egal".
Ist Thunderbolts besser als Iron Man?
Zuletzt hat sich in mir eine gewisse Sehnsucht breitgemacht. Eine Sehnsucht nach dem Gefühl von damals. Dabei ist dieses "Damals" gar nicht lange her. Irgendwie fehlt mir die Gewissheit des nächsten guten Marvel-Releases, den man mit seinen Freunden anschaut. Das sorgte jetzt dafür, dass ich mir die Filme nochmal angeschaut habe. Also nicht die Filme selbst, sondern das Drumherum. Und da gab es ein paar Dinge, die mich überraschten.
Wusstest du zum Beispiel, dass die Fans Thunderbolts besser bewerten als Iron Man? Ja, dass es Iron Man nicht mal in die Top 10 der Rotten Tomatoes-User schafft? Oder dass Shang-Chi und eben Thunderbolts laut Kritikern zu den besten Marvel-Filmen überhaupt zählen, beide aber in der Marvel Flop 10 nach Einspielergebnis stehen? Apropos: Dass, wenn es nach Einspielergebnissen geht, vielleicht eher Tom Holland das Gesicht des MCUs sein sollte statt Robert Downey Jr.? Schließlich hat die Spider-Man-Trilogie 1,5 Milliarden mehr eingespielt als die drei Iron Man-Filme. Oder dass bei aller herbeigeschriebenen Superheldenmüdigkeit 30 von 37 Filmen einen Rotten Tomatoes-Score von mindestens 70 haben?
Die Rückkehr der Vorfreude
Ich fand das alles super spannend und hab ein paar Grafiken dazu erstellt, die du hier siehst. Und all das führte jetzt zu der Entscheidung, doch Thunderbolts und Fantastic Four nachzuholen, obwohl mir beide Filme eigentlich egal waren. Und sogar auf Robert Downey Jrs. Rückkehr in Avengers: Doomsday freue ich mich jetzt ein bisschen mehr. Selbst wenn Marvel nicht mehr an Endgame herankommt, bin ich irgendwie doch froh, dass das MCU noch da ist. Und vielleicht noch den einen oder anderen Schlag in sich hat.